KUNSTPROJEKTE

Hier gibt es eine Übersichtskarte mit allen Installationsstandorten zum Download!


Outside-Here
Tamara Grcic

1.6. FR – 17.6. SO GROßER GARTEN – GARTENEINTRITT
TÄGLICH 9:00 – 20:00

Konsequent rückt Tamara Grcic, die 2009 mit einer beeindruckendrätselhaften Arbeit bei der Biennale in Venedig vertreten war, scheinbar Belangloses, banal Alltägliches, unbewusst Hingenommenes in den Fokus ihrer Werke. „Was in diesen Bildern – den Raumbildern ihrer Installationen ebenso wie den Zeit-Bildern ihrer Filme – zum Ausdruck kommt, ist nicht zuletzt eine minutiöse Beobachtungsgabe für die Korrespondenzen zwischen der Natur der Dinge und ihrer Zurichtung durch den Menschen“, so die Kunst- und Medienwissenschaftlerin Verena Kuni.

Während der KunstFestSpiele 2012 wird ein erstaunliches Vehikel zu erleben sein, eine Klanginstallation, die sich aus einem in die Jahre gekommenen doppelachsigen Wohnwagen und einem daran gekoppelten silberfarbenen Mercedes-Kombi zusammensetzt. Zunehmend verstörend wirkt dieses Gespann bei genauerer Betrachtung: In jede Längsseite des Campingwagens sind zwei überdimensionierte weiße Holzhörner eingelassen, Lautsprecher, die den Betrachter aufhorchen lassen. Der beständige Sekundenschlag von 18 verschiedenen Uhren ist zu hören, der stündlich unterbrochen wird. Dann erklingen in ihrer zeitlichen Dauer aufsteigend bis zu über 6 Minuten lange, von Musikerinnen und Musikern komponierte Ton- und Klangfolgen. Mit OUTSIDE-HERE thematisiert Tamara Grcic die Zeit und mit ihr die gegensätzlichen Pole Vergänglichkeit und Beständigkeit. Die unbeirrbare Konsequenz einer tickenden Uhr macht schmerzhaft deutlich, dass die soeben noch vernommene Sekunde unwiederbringlich verstrichen ist. Doch die Zeit gibt unserem Alltag auch unerlässliche Struktur und Rhythmus und ein Maß, ohne das ein gemeinsames Erleben nicht möglich wäre. OUTSIDE-HERE ist ein Zeit-Zeichen, alltäglich und surreal zugleich, das im Betrachter existenzielle Gefühle hervorruft.

Leonore Leonardy Kuratorin

Partner: MMK Museum für moderne Kunst Frankfurt am Main, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Roßmarkt gGmbH

Ab dem 4.5 ist Tamara Grcic ebenfalls mit ihrer Installation “anderswohin” als Teil des Kunstprojekts “raumsichten” bei Nordhorn zu erleben.


Twin Talk
Olaf Nicolai

2.6. FR – 17.6. SO GROßER GARTEN
DI – SA 16:00 – 19:00 / SO 14:00 – 19:00

Der Konzeptkünstler Olaf Nicolai lotet mit seinen subtilen Werken unterschiedlichste Fragestellungen der Natur- und Geisteswissenschaften aus. Seine ortsspezifischen Eingriffe und Zugriffe schaffen Denkräume, in denen der Künstler Wahrnehmung untersucht und neue Perspektiven der Rezeption herausfordert. Mit TWIN TALK entwickelt Olaf Nicolai ein Projekt mit eineiigen Zwillingen, das in mehrfacher Hinsicht die Wahrnehmung der Besucher des Parks in Frage stellt und die ambivalente Situation in der Kommunikation mit einem doppelten Gegenüber umkreist. An eine Tradition in Herrenhausen anknüpfend, wird den Besuchern ein Gedankenaustausch mit den Zwillingen angeboten – bei einem Spaziergang durch den Großen Garten, der wiederum geprägt ist durch die Widerspiele von Natürlichkeit und Künstlichkeit.

Leonore Leonardy Kuratorin

Produktion: KunstFestSpiele Herrenhausen

Ticket 10 EUR
(Bitte buchen Sie unter: Festivalbüro 0 511 – 1 68 33 811)

www.olafnicolai.com

 

 


Assembly
Michael John Whelan

1.6. FR – 17.6. SO FOYER ORANGERIE – EINTRITT FREI
Täglich 11:00 – 18:00 / AM 10.6. 11:00 – 15:00

Die Videoarbeiten des 1977 in Dublin geborenen Künstlers setzen die Vorstellung über dieses künstlerische Medium völlig außer Kraft. Wer rasante Schnitte, schnelle Motivwechsel erwartet, sieht sich erstaunt und eigentümlich desorientiert einem sich bewegenden Gemälde gegenüber. Michael John Whelan setzt auf Entschleunigung, mit ihren minimalen, oftmals banalen Veränderungen irritieren seine poetischen Arbeiten und fesseln den Blick an den vom Künstler genau geplanten Ausschnitt der Realität. In ASSEMBLY ist das friedliche Treiben von Menschen in einer Winterlandschaft zu beobachten. Ohne erkennbare
Anzeichen scheint diese Idylle in Gefahr zu sein, die Balance des Szenarios droht ins Wanken zu geraten.

Leonore Leonardy Kuratorin

www.michaeljohnwhelan.com


NaTür

1.6. FR – 17.6. SO GROSSER GARTEN – GARTENEINTRITT
TÄGLICH 9:00 – 20:00

…. willkommen an einem geordneten, sicheren Ort. Sie haben solche Konstruktion und diese grandiose Beherrschung der Natur bestimmt schon beobachten können;
Ihnen stehen ja alle Türen offen.
Warum eigentlich? Alle[s] unter Kontrolle?!
Kein Platz für Zufall, keiner für Schwäche. Das System – fragile Konstruktion – muss funktionieren. Übernatürlich? Unterbewusst; Übermächtig? Unterbrechend…

Aber lassen Sie uns zwischen Tür und Angel kurz diskutieren, fühlen, leiden, wundern…
leben. Öffnen Sie die Tür für Begegnungen, lauschen Sie an ihr. Sie selbst sind Teil des Werkes. Getreu John Cages Philosophie, sind Sie herzlich eingeladen, den „präparierten Garten“ zu betreten. Verlieren Sie sich in ihm, seien Sie neugierig: genießen Sie Ihre Schlüsselrolle …

Die Arbeiten von Moritz Schubotz, Hannah Geldbach, Sofia Korcinskaja, Meike Köhler, Lucile Larour, Anika Lisa Neugart, Patricia Ulbricht nutzen Vertrautes und Fragiles. Kombiniert und ummontiert vereinigen sie das Interesse an Objekt-Standort-Beziehungen.

Wanda Golonka und Prof. Colin Walker, Anja-Katharina Lütgens
In Kooperation mit der Studienrichtung Szenografie der Hochschule Hannover

 

(c) Tamara Grcic

(c) Tamara Grcic

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Die Zwillinge Michaela und Stephanie Hoell (c) Helge Krückeberg

Die Zwillinge Michaela und Stephanie Hoell (c) Helge Krückeberg

 

     

(c) Michael John Whelan

 

     

(c) Mahramzadeh