Das musikalische Schaffen des Schweizer Komponisten DANIEL OTT bleibt eng verknüpft mit einer Wahrnehmung nicht nur über das Ohr, sondern auch über das Auge. Es richtet sich auf die Erkundung einer neuen und zeitgenössischen Musiktheaterform. In seine Arbeit bezieht Ott häufig die vorgefundene Realität eines äußeren Ambientes mit ein. Er sieht solche Stücke als „Landschaftskompositionen“. Wie Duchamp das vorgefundene Objekt seines industriell gefertigten Urinbeckens mit einer Jahreszahl signierte, so signiert auch Ott in seinen Titeln seit etwa 10 Jahren wie ein bildender Künstler mit dem Datum, an dem er eine Arbeit abschließt. Wasser bleibt Thema und Motiv vieler seiner Stücke, u.a. auch zweier Aufträge, die er seit 2009 für die Wittener Tage für Neue Kammermusik kreierte. Ott studierte zunächst Klavier, später Komposition bei Nicolaus A. Huber in Essen und bei Klaus Huber in Freiburg, Theaterstudien führten ihn gleichzeitig nach London und Paris. 1990 gründete er das Festival „neue musik rümlingen“. 2000 schrieb er die Musik zu Peter Zumthors Schweizer Pavillon auf der EXPO. Seit 2005 ist er Professor für Komposition und Experimentelles Musiktheater an der Universität der Künste Berlin. Er schuf Landschaftsstücke u.a. für den Hafen Sassnitz/Rügen (2002), den Wallfahrtsort Heiligkreuz/ Entlebuech (2003), die Neisse zwischen Görlitz und Zgorzelec (2005) und den Rheinhafen Basel (2006).

www.danielott.com